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  • AutorenbildHaus der Geburt Bethesda

Geburtsrituale rund um die Welt


Auf der ganzen Welt bringen Frauen Kinder zur Welt. So eintönig dieser Vorgang aus biologischer Sicht, so vielfältig sind die Bräuche und Vorstellungen, welche die Menschen mit der Geburt verknüpfen. Wir haben spannende, geheimnisvolle und berührende Geburtsrituale zusammengestellt.




Etwa 380 000 Kinder erblicken jeden Tag das Licht der Welt.Eine unfassbare Zahl. Und doch ist jede Geburt einmalig. Es ist deshalb kein Wunder, dass rund um das Ereignis die unterschiedlichsten Rituale entstanden sind. Manche mögen aus unserer westlich-modernen Sicht etwas archaisch anmuten, sie wirken skurril oder gar unverständlich, andere erscheinen uns liebevoll und magisch schön. Viele dieser Bräuche sind regional oder sogar lokal geprägt, und sie werden keineswegs von allen Einwohnern eines Landes gepflegt. Schliesslich glauben ja auch in der Schweiz nicht alle Menschen, dass der Storch die Babys bringt…

Begleiten Sie uns auf einer Reise rund um die Welt und begrüssen Sie mit uns die neuen Erdenbürgerinnen und -bürger!


Haare, Schmuck und heisse Bäder

Für viele Kulturen stellt die Geburt ein mystisches Ereignis dar. In Marokko legt die Gebärende ihr Kopftuch ab und öffnet ihren Gürtel. Indische Mütter hingegen öffnen ihre Haare und legen den Schmuck ab, man lockert die Kleider und lässt sogar die Tiere frei. Begleitet der Mann in der Türkei die Geburt, soll er sein Hemd und die Schuhbändel öffnen.


Ganz anders in Mexiko, wo Fenster und Türen geschlossen werden, um Mutter und Kind vor bösen Geistern zu schützen, für die sie während der Geburt besonders anfällig sind. In manchen Regionen Asiens und Afrikas ist Wärme während des Geburtsvorgangs besonders wichtig ist, da sie nicht nur böse Geister vertreibt, sondern die Mutter bei Kräften hält. Manche nigerianischen Frauen nehmen während der Wehen mehrere heisse Bäder, um sich und das Kind zu schützen, während in manchen Gegenden Indiens das Bett, in dem die Mutter gebärt, nicht unter dem Hauptbalken des Dachs stehen darf – denn dort hält sich der Gott des Todes auf. In Russland sollten Frauen den Bauch einer Schwangeren nur berühren, wenn sie selber Mutter werden wollen: Schwangerschaft ist nämlich ansteckend. Ein besonders schönes Sprichwort aus Indien stellt die Gebärende ins Zentrum: «Gott kann nicht überall sein, darum gab er jeder Familie eine Mutter.»

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